Als ich die Copy für meine Kunden der Neuromarketing Werkstatt noch selbst geschrieben habe, war ich immer erstaunt, wie schwer es den Auftraggebern fällt, den Kern ihres Angebots kurz und knackig in Worte zu fassen.
Arbeit gab es also immer genug, nicht nur die Texte selbst, sondern auch die Vorarbeit, um die Vorteile des Angebots und die Zielgruppe klar herauszuarbeiten.
Aber gilt das auch heute in Zeiten von KI noch? Oder sind alle Copywriter bald arbeitslos, weil KI das nun viel schneller und besser macht?
Copywriter in Sorge: Werde ich in Zukunft noch genügend Kunden haben?
Und es ist wahr:
ChatGPT mit GPT-4, Google’s Gemini und Anthropic’s Claude erstellen in Sekundenschnelle umwerfende Texte.
Diese können inspirieren, informieren und ja, auch verkaufen.
Du kannst dein Angebot und die Besonderheiten deiner Zielgruppe als Kontext in die Maschine geben und erhältst auch mit einfachen Prompts Texte, die schon ziemlich gut sind.
Wenn du dann noch den besonderen Schreibstil von dir oder deinem Kunden von der künstlichen Intelligenz analysieren lässt und die KI anweist, genau in diesem Stil zu schreiben sowie viele greifbare Beispiele zu geben, dann entstehen hier Texte, die auf den ersten Blick dem Copywriter echte Konkurrenz machen (dem SEO-Texter und Blogger übrigens auch).
Wenn du jetzt schon denkst „Okay, das wars dann wohl.“ habe ich eine gute Nachricht für dich. Denn wer nur die Texte betrachtet, lässt mehrere ganz wesentliche Aspekte außer Acht.
Unternehmen benötigen mehr als nur Texte
Es ist doch so:
KI in der jetzigen Form ist ein Werkzeug.
Vergleichen wir sie doch einfach einmal mit einer Bohrmaschine.
Denken wir in dieser Analogie weiter, fallen schnell zwei Dinge auf:
- Nur, weil sich nun jeder eine Bohrmaschine kaufen und selbst Löcher bohren kann, heißt das noch lange nicht, dass jeder ein guter Handwerker ist und damit sinnvolle Dinge bauen kann.
- Und darüber hinaus, wollen die meisten (Unternehmen) auch gar kein Handwerker sein, sondern sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.
Heißt also im Kern:
Um mit KI gute Texte schreiben zu können, musst du zunächst lernen, wie du das Tool richtig verwendest – und im Optimalfall auch up to date bleiben, was aktuelle Entwicklungen anbelangt.
Und die meisten Unternehmer wollen das gar nicht.
Was wollen Unternehmen wirklich, wenn sie einen Copywriter beauftragen?
Kurzum: Das Wissen, dass sie einen Experten ins Team geholt haben, der sich um ein wesentliches Thema kümmert: Die Verkäufe anzukurbeln und damit den Umsatz zu erhöhen.
Das gute Gefühl, jemanden zu haben, der sich auskennt, dem ich vertrauen kann und der aktiv daran arbeitet, mein Unternehmen voranzubringen, ist genau das, was Unternehmer suchen und was Copywriter im Optimalfall von Tag 1 an vermitteln.
Dies bedeutet natürlich nicht, dass KI den Copywriter gar nicht beeinflusst – denn das tut sie enorm.
Aber ChatGPT und Co. machen gute Copywriter nicht einfach arbeitslos.
Sie verschieben lediglich die Schwerpunkte der täglichen Arbeit.
Okay, aber was bedeutet dies nun konkret?
Diese 5 Aufgaben hat ein Copywriter in Zeiten von KI
Am Ende unterscheidet sich der Arbeitsalltag nur in ein paar Punkten bzw. Herangehensweisen.
Wenn ich aktuell Copywriter wäre oder als einer starten würde, würde ich mich auf folgende 5 Punkte konzentrieren:
1. Persönlichen Kontakt mit dem Auftraggeber pflegen und „überraschen“
Menschen lieben das Gefühl, dass da jemand Kompetentes ist, der sich um wichtige Aufgaben kümmert und alles im Griff hat. Wie kannst du deinem Auftraggeber dieses Gefühl vermitteln? Wie kannst du „die Extra-Meile“ gehen?
Meine ersten Ideen: Sei zuverlässig, denke mit sowie über den Tellerrand hinaus und bringe eigene Ideen mit.
Wenn du zum Beispiel spannende Artikel zu Marketing- oder Verkaufs-Themen aus der Branche des Kunden findest (weil du danach gesucht hast 😉 ), sende sie rüber mit der kurzen Anmerkung: „Spannend für dich, lass uns darüber im nächsten Call sprechen.“
Durch diese kleinen Gesten der Aufmerksamkeit speichert dein Kunde dich ab als „der kümmert sich“ – und genau das willst du. (Denn eine KI kümmert sich nicht von selbst.)
Kleiner „Psycho-Hack“: Vor allem am Anfang einer Beziehung wählt der Kunde die „Schublade“, in welche er dich steckt. Sei also am besten gleich zu Beginn besonders aktiv.
Spoiler: KI kann dir helfen, diese Aufmerksameiten und „Überraschungen“ möglichst effizient umzusetzen.
2. Herausfinden, was der Kunde im Kern wirklich anbietet
Was will die Zielgruppe eigentlich? Was ist das Problem, welches das Produkt/der Service wirklich löst? Was ist das Alleinstellungsmerkmal (USP)? Wie fühlt sich die Zielgruppe, wenn sie ihr Ziel nicht erreich? Und wie fühlt sie sich, wenn sie es erreicht?
All dies und viele mehr sind Fragen, die sich jeder Unternehmer immer wieder stellen sollte, um wirksames Marketing betreiben zu können. Oft wird hierbei von „Positionierung“ gesprochen, im Kern geht es aber einfach um die Frage:
Welches Problem löst du für wen und warum ist das wichtig?
Die Antworten auf diese Fragen benötigt der Kunde, um gute Texte und Copy zu erhalten – unabhängig davon, ob er eine KI oder dich beauftragt.
Die Sache ist nur: Die meisten Unternehmer sind so „nah dran“, dass sie keine objektive Sicht auf ihr eigenes Geschäft haben – und demzufolge diese Fragen nicht oder nur schwer beantworten können.
Wenn das Fundament jedoch nicht klar ist, hilft weder die beste KI noch der beste Copywriter – die Texte werden nicht funktionieren.
Daher ist dein Job: Gehe mit deinem Kunden zu Beginn in eine „Strategie-Session“ und erarbeite mit ihm diese wesentlichen Punkte.
Ich mache dies am liebsten mit dem „Markenstory Framework“. Dieser 7 Schritte Prozess erzählt die „Geschichte des Angebots“: Wer ist der Held (= Kunde), was ist sein Problem, warum ist das Unternehmen der beste Mentor, um das Problem zu lösen und wie sieht der beste Weg (= Produkt) aus, um das Wunsch-Ergebnis trotz aller Hindernisse zu erreichen?
Hiermit entstehen epische Geschichten! Und 90 % der Unternehmer, mit denen ich ihre Marken-Story erarbeite, sagen am Ende:
„Ach krass, so klar habe ich das noch nie gesehen!“
Perfekt, ein weiterer Punkt, wie du glänzen kannst und was KI in der Form nicht alleine hinbekommt.
Spoiler: Früher habe ich die Markenstory selbst erstellt, heute nutze ich einen KI-gestützten Prozess, der die Story teilweise noch mitreißender macht und mir gleichzeitig 80 % der Zeit einspart.
3. Das Ziel des Kunden in eine sinnvolle Marketing-Strategie übersetzen
Manche (viele) Kunden sagen so etwas wie:
„Okay, dann erstelle nun bitte den Text für eine Werbeanzeige und eine Landingpage, damit wir mein 5.000 € Coaching über Facebook und Instagram Ads verkaufen können.“
Ähm ja … schwierig! Denn welcher kalte Kontakt kauft im Erstkontakt über eine Ad ein 5.000 € Produkt? Die allerwenigsten.
Aber klar, dein Kunde ist kein Experte im Online-Marketing oder Sales-Funnel-Bau und weiß wahrscheinlich auch nicht, was eine sinnvolle Produkt-Treppe ausmacht.
Aber du weißt das.
Während ChatGPT ihm einfach die Texte geschrieben hätte, kannst du auch hier wieder glänzen, indem du ihm zum Beispiel dazu rätst, erst einmal ein leicht konsumierbares Freebie zu bewerben.
In der anschließenden E-Mail-Serie kann Vertrauen aufgebaut werden und sukzessive die in der Markenstory erarbeiteten Pain-Points und Wünsche thematisiert werden, um dann nach genügend Touchpoints das Angebot vorzustellen.
Diese Unterstützung ist genau das, was beim Kunden wieder das Gefühl aus Punkt 1 auslösen wird: „Ah gut, dass ich jemanden im Team habe, der sich auskennt und sich um das Thema kümmert.“
Spoiler: Auch in diesem Punkt kannst du für dich KI verwenden, um schnell das Konzept einer überragenden Marketing-Strategie zu entwickeln.
4. Wissen, wie du KI als Copywriter nutzen kannst
Okay, was haben wir bisher:
Der Kern des Angebots und der Zielgruppe (z.B. in Form des Markenstory-Dokuments, eines Kundenavatars oder ähnlichem), die Produkt-Treppe bzw. Funnel-Strategie und evtl. noch die Zusammenfassung des gewünschten Schreibstils.
Aus all diesen Inhalten sollst du nun verkaufsstarke Texte erstellen.
Und hey, gute Nachrichten: Das geht jetzt viel schneller als jemals zuvor.
Packe einfach den ganzen erarbeiteten Kontext als Grundlage in ChatGPT bzw. – noch besser – in einen eigenen Custom GPT Chatbot, den du extra für diesen Kunden angelegt hast.
Und erstelle damit schnell und leicht das Grundgerüst der benötigten Copy.
Durch diesen Prozess benötigst du keine ellenlangen Prompts mehr, weil die KI ja schon das meiste über deinen Kunden, das Angebot und die Zielgruppe weiß und die Texte so direkt viel passender werden.
Heißt am Ende für dich: Du hast nicht mehr so viel Arbeit – und dein Kunde erhält dennoch überragende und perfekt auf ihn zugeschnittene Copy.
5. Mit deiner Erfahrung die KI-generierten Texte perfektionieren
Die erstellten Texte werden trotz all der Vorarbeit nicht zu 100 % so sein, wie du sie geschrieben hättest. Manchmal ist das gut, weil es neue Horizonte eröffnet.
Oft hat man jedoch das Gefühl, dass sie noch immer zu generisch und allgemein gehalten sind.
Das ist ungünstig, denn Verkauf funktioniert ja über Emotionen – und Emotionen werden dann ausgelöst, wenn wir uns etwas konkret vorstellen können.
Beispiel: Würdest du lieber eine Alarmanlage kaufen, die dein Heim beschützt, oder eine, die deine Tochter davor schützt, entführt zu werden?
Selbes Produkt, aber ein riesiger Unterschied im emotionalen Kopfkino, oder?
Und genau diese Feinheiten gilt es, im letzten Schritt noch herauszuarbeiten und so die Texte wirklich gut zu machen.
Spoiler: Auch hierfür kannst du KI verwenden – und deinen GPT Chatbot mit den Erkenntnissen auch immer weiter trainieren, bis er wirklich (beinahe) perfekte Texte schreibt, welche die Zielgruppe erfolgreich zum Kauf bewegen und optimal zum Markenauftritt des Kunden passen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen:
Werden Copywriter durch KI ersetzt?
Wer die eigenen Prozesse anpasst und die neuen KI-Tools verwendet, wird nicht ersetzt, sondern kann aktuell sogar neue Kunden gewinnen.
Wer jedoch weitermacht, wie bisher und KI ignoriert, läuft Gefähr, füher oder später durch effizientere Copywriter, welche KI nutzen, ersetzt zu werden.
Daher ist mein Vorschlag: Nutze KI. (Und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt und profitiere von den Vorteilen, wenn du schneller bessere Arbeit ablieferst, während deine Mitbewerber noch hoffen, dass KI einfach wieder verschwindet.)
Und ja, ich weiß: Wir haben alle viel zu tun und keiner ruft „Yeah geil!“, wenn man ihm noch ein „überragendes Tool“ präsentiert.
Die Einarbeitung und Umstellung der Prozesse benötigt zu Beginn Zeit und Energie. Das ist so.
ABER: Du wirst extrem schnell Fortschritte machen (v.a. wenn du da strukturiert rangehst) und sobald du auch nur für ein oder zwei der genannten Punkte KI verwendest, wirst du direkt merken, wie du plötzlich deutlich mehr Zeit hast – und nicht weniger.
KI hebelt deine Fähigkeiten und Ressourcen – daher ist es die wichtigste Fähigkeit, die du als Copywriter, Selbstständiger oder (Online-) Unternehmer aktuell lernen kannst.
Lass dich nicht abhängen, sondern gehe KI aktiv an – z.B. mit diesem Freebie
Um es dir so einfach wie möglich zu machen, KI in deinen Alltag als Copywriter einzubauen, habe ich das Freebie mit 7 KI-Strategien erstellt. Einige der „Spoiler“-Punkte von oben findest du hierdrin.
Und noch weitere Ideen, wie online Selbstständige und Unternehmer KI nutzen können.
Sichere es dir jetzt – denn es kostet nix und bringt dich weiter:
7 KI-Strategien für dein außergewöhnlich erfolgreiches Online-Business
Falls du dich eher für die Ausbildung zum Copywriter interessierst, schaue unbedingt bei der Freedom Writer Academy vorbei. (Hier wirst du auch ein KI-Modul von mir finden.)
Und was natürlich auch immer geht:
Hier kommst du direkt zu meinem Account: benkorbach_ki_ai